Wasserbeschaffungsverband Klein Berkel - Ohr

Geschichte des WBV Klein Berkel - Ohr

Die Gründung des Wasserbeschaffungsverbandes Klein Berkel - Ohr hängt eng mit der Entstehung der "Ohrberg-Siedlung GmbH" zusammen, die 1959 erfolgte. Bevor es zur Gründung des Wasserbeschaffungsverbandes kam, wurde unter Federführung des Landkreises das Für und Wider abgewogen, ob ein Anschluss an das Netz der Stadtwerke oder an das Wasserleitungsnetz der Gemeinde Groß Berkel möglich wäre. Aus Kostengründen wurde dann beschlossen, eine eigene Wasserversorgungsanlage unter Mitversorgung der Gemeinde Ohr zu errichten. Die Gründungsversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes Klein Berkel - Ohr fand am 07. Juli 1960, 20:00 Uhr, im Gasthaus "Hummetal", in der Klein Berkeler Talstraße, statt.

Als Verbandsvorsteher wurde der damalige Klein Berkeler Bürgermeister Erich Droese, als weitere Vorstandsmitglieder Heinrich Bartels (Klein Berkel) und Walter Loges (Ohr) gewählt. Mitglieder des Ausschusses (die damalige "Verbandsversammlung") wurden Willi Negel (Ohr), Richard Bucher (Ohr), Wilhelm Gens (Ohr), Wilhelm Weber (Klein Berkel), Ludwig Bartling (Klein Berkel), und Heinrich Pook (Klein Berkel).

Nach dem Tod Erich Doeses im Oktober 1967 übernahm Erich Wecke das Amt des Verbandsvorstehers und bekleidete dieses 24 Jahre lang bis zum Januar 1992. Von 1992 bis April 2012, also 20 Jahre, leitete danach Menne Tammen den Wasserbeschaffungsverband als Verbandsvorsteher. 

1959/60 erfolgte die Verlegung der Versorgungsleitungen, der Bau der Brunnen I + II (am Heideweg) sowie des Hochbehälters auf dem Ohrberg - teilweise noch in Regie der damals noch selbständigen Gemeinde Klein Berkel und Ohr-. Nach der Gründung des Verbands wurde 1962 die Bewilligung des Wasserrechtes für die Brunnen I + II beantragt. Am 02. Oktober 1968 wurde das Wasserrecht für diese Brunnen auf Dauer von 25 Jahren erteilt. Wegen der zwischenzeitlich erfolgten Bebauung des Gebietes um die Brunnen, wurde die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes damals jedoch nicht weiter verfolgt. Damit endete das Wasserrecht für die Brunnen I + II im Oktober 1993.

Der Brunnen III, erst als Ersatzbrunnen gedacht, wurde Anfang 1975 an der Gemarkungsgrenze nach Groß Berkel fertiggestellt. Aufgrund des steigenden Wasserbedarfes wurde der Brunnen III schon seit seiner Fertigstellung mitgenutzt. Die wasserrechtliche Genehmigung für den Brunnen III erhielt der Verband im Dezember 1990 für eine jährliche Fördermenge von 360.000 m³. Eine gegen diese Genehmigung eingelegte Klage wurde erst nach einem fast 7jährigen Rechtsstreit 1997 vom Bundesverwaltungsgericht zurückgewiesen. Seit 1993 ist der Brunnen III nunmehr der einzige Brunnen des WBV Klein Berkel-Ohr. Im Dezember 2015 erhielt der Verband die gehobene wasserrechtliche Erlaubnis zum Betrieb des Brunnens III bis zum Jahr 2045 für eine jährliche Fördermenge von 320.000 m³.

Im Dezember 1997 entsprach die Bezirksregierung Hannover auch dem 1994 gestellten Antrag auf Ausweisung des Wasserschutzgebietes Klein Berkel - Ohr. Seit 1998 ist der WBV Mitglied der Kooperation Trinkwasserschutz IG Weser, einem Zusammenschluss von Wasserversorgern und Landwirten zur Verbesserung der Trinkwasserqualität durch Zusatzberatung und freiwillige Vereinbarungen zum Düngemitteleinsatz, die wesentlich aus Landesmitteln gefördert wird.

Ebenfalls 1998 wurde zur Sicherung der Notversorgung eine Verbundleitung zum Netz der Stadtwerke Hameln fertiggestellt.

Im Jahr 2000 konnte die Erweiterung des Hochbehälters auf dem Ohrberg abgeschlossen werden, der seit dem über eine zweite 500 m³ - Kammer verfügt. 2020 erfolgte eine grundlegende Sanierung des Hochbehälters.

Im März 2011 wurde auf dem Grundstück des Brunnens III eine neue UV-Anlage zur Wasseraufbereitung in Betrieb genommen.


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